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Ho’oponopono: Positive Realitätsgestaltung durch Versöhnungsarbeit

Als ich das letzte Mal bei meinen Eltern in Wiesbaden war, hatte mich eine Freundin zum „Hoppen“ eingeladen. Das greift in unserem Freundeskreis gerade um sich.

Angefangen hatte es mit der unwahrscheinlichen Information, dass ein Arzt Patienten geheilt hatte, ohne sie überhaupt gesehen zu haben. Er führte aber keine Fernheilungen im üblichen Sinne durch, sondern wendete eine hawaiianische Heilmethode an, die sich Ho’oponopono nennt. Über die allerersten Erfahrungen damit im Freundeskreis habe ich schon in einem anderen Buch kurz berichtet. Aber seitdem ist eine ganze Bewegung daraus entstanden.

Die hawaiianischen Urtechniken findet ihr im Buch „Zero Limits“ von Joe Vitale (leider nur in Englisch bisher). Mein Mann Manfred und ich haben daraus unsere eigenen Techniken entwickelt und wie immer gehe ich davon aus: Was sich am Besten anfühlt, wirkt auch am Besten (d.h. Manfred und ich haben auch unterschiedliche Techniken !). Es gibt kein absolut richtig oder falsch, das für alle gleichermaßen gilt. Fühl dich frei, das Beschriebene nach deinem eigenen Stil und Gefühl zu verändern !

Wie funktioniert es nun, dieses Ho’opodingsda? Ich sage übrigens im Freundeskreis einfach „Hopp“ und „hoppen“ dazu, weil ich mich ständig vertippe beim Schreiben und beim Sprechen, keine Ahnung habe, wie ich es überhaupt aussprechen soll. Außerdem haben wir es etwas modifiziert, auch deshalb heißt es jetzt einfach „hoppen“ bei uns.

Hoppen setzt die Annahme voraus, dass in Wahrheit alles eins ist in diesem Universum und dass nichts und niemand getrennt ist von irgendjemand anders. Wir sind selbst das Universum, in dem wir leben.

Ich bin ich einerseits und ich bin andererseits, auf höherer Ebene, aber auch meine Freunde, meine Nachbarn, alle, die ich liebe und alle, die ich nicht leiden kann. Alles ist eins und letztlich bin es immer nur ICH im übergeordneten Sinne. Alles ist die Vielfalt des einen Seins, aus dem alles besteht.

Das heißt konkret, ich bin für alles, was geschieht, verantwortlich, weil ja kein anderer da ist, der an meiner Stelle verantwortlich sein könnte.

Anders ausgedrückt kann in meiner Welt nichts geschehen, wozu es nicht eine Resonanz in meinem Inneren gibt.

Diese Idee gibt es in vielen spirituellen Kulturen. Sie ist nur etwas unterschiedlich formuliert. Ich kenne beispielsweise die Annahme, dass ein Mensch, sobald er völlige Erleuchtung erlangt und alles auf der Erde liebt, wie es ist, automatisch in andere Dimensionen oder Daseinsebene verschwindet.

Oder die Theorie, dass die Bewusstseinsanhebung eines einzigen Menschen zur reinen All-Liebe ausreichen würde, dass alle Kriege, Hungersnöte und Umweltverschmutzungen sofort aufhören würden. Denn wenn nur einer da ist, dessen Schwingung so hoch ist, dass sie keine Resonanz mehr zu Krieg etc. mehr beinhaltet, dann verschwindet dieser auf dem ganzen Planeten.

Ein Mensch, der sich selbst vollständig heilt, heilt automatisch die ganze Welt. So besagt es diese spirituelle Annahme. Und die alten Hawaiianer sahen das offenbar ganz ähnlich.

Sie sagen, wenn dich Terrorismus, Krankheit, Hass und Kriege stören, dann nur, weil du in Resonanz mit ihnen bist. Heile dich selbst und sie werden aufhören, in deiner Welt zu existieren. Und je vollständiger du dich selbst von der Resonanz dazu heilst, desto vollständiger verschwindet das jeweilige Problem am Ende auch aus der ganzen Welt.

Das klingt natürlich phantastisch, aber so einfach glauben kann man es anderseits auch wieder nicht. Das muss konkret probiert werden.

Die Ho’oponopono-Praktizierenden machen es so: Sie sehen sich das Problem an (oder die Krankengeschichte eines Patienten) und fragen sich dann: „Womit habe ich dieses Problem verursacht ?“ Sie gehen davon aus, dass sie selbst es verursachen, denn sonst könnte es nicht in der Welt sein. Es mag sein, dass es noch andere Menschen auch verursachen, aber wenn einer vollständig aufhört, es zu verursachen, muss das Problem verschwinden. Denn alles ist eins und alles ist ein Bewusstsein, aus dem alles besteht.

Und: Laut Ho’oponopono existieren die anderen alle sowieso nicht wirklich. Sie sind nur eine Illusion in der Wirklichkeit, die ich mir selbst erschaffen habe. Man fragt sich also: „Womit habe ich dieses Problem verursacht ?“ Und sobald man einen Grund oder ein Gefühl dazu in sich gefunden hat, sagt man zu sich selbst: „Es tut mir Leid. Ich liebe dich.“

Fertig. (Alternativtechnik siehe ganz unten)

Fertig ? Ja, im Ernst. So einfach. Der Arzt, über den ich einen Bericht gelesen hatte, sollte rein damit reihenweise psychiatrische Patienten geheilt haben.

Seitdem jedenfalls experimentiert der halbe Freundeskreis im großen Stil. Jedes Problem, jede Nervensäge und alles, was schief läuft, wird gehoppt. Sprich, man setzt sich hin, fragt sich, womit man das Problem verursacht hat und sagt dann zu sich selbst: „Es tut mir Leid, ich liebe dich.“

Wir haben die Technik etwas erweitert, weil es mir so ging (und ihr seid ja sowieso alle nur Illusion, ätsch ;-)),  dass ich zu leicht nur im Mentalen damit stecken blieb und kein Gefühl dazu bekam. Wenn ich daher „Womit habe ich das Problem verursacht ?“ in mir nicht finden kann, dann stelle ich mir vor, ich wäre derjenige, der das Problem hat und würde mich genauso fühlen und benehmen wie derjenige. Und dann frage ich mich erneut, warum ich mich so benehme. Mit diesem Gedankenschlenker habe ich bisher immer ein Gefühl bekommen, warum ich mich so aufführen könnte, wie die betreffende Person. Ich habe Parallelen zu meinem Verhalten und meinen Gefühlen in mir finden können. In jedem Fall. Man muss nur ein bisschen üben. Es ist wahr, man findet alles in sich. Ich zumindest.

Und dann sage ich natürlich auch wieder zu mir selbst (wenn ich in Gedanken gerade wie der Andere bin): „Es tut mir Leid, ich liebe dich.“

Danach ändert sich alles. Naja, nicht alles, aber ungeheuer viel. Und oft eben nicht so, wie ich es mir denke – oder doch ? Lass uns zurückgehen zu der Freundin aus Wiesbaden und es an ihrem Beispiel erklären.

Sie wollte mit zwei Freundinnen zusammen ein kleines Modegeschäft eröffnen. Mit der einen Freundin lief alles bestens und mit der Anderen stellten sich immer mehr Probleme ein. Trotz aller Lösungsversuche wurden die Probleme immer mehr und mehr und es kam ihr vor, als würde ihre ganze Energie in Krisensitzungen gehen und sie damit gar keine Energie für das eigentliche Geschäft mehr übrig haben.

Also hoppten wir die schwierige Freundin. Es eilte. Wir hoppten am Sonntag, weil Montag die nächste Krisensitzung war.

Das Hoppen war spannend. Als Bina mir die neuesten Situationen mit der schwierigen Freundin erzählte, hielt ich diese von Grund auf für neurotisch und unerträglich. Als wir anfingen, sie zu hoppen (uns vorzustellen, wir würden uns so aufführen wie sie und als wir uns fragten, warum wir das tun), verwandelte sich sehr schnell das Gefühl von Wut und Ärger auf sie in Verständnis und Mitgefühl. „Ach, deshalb ist die so – vielleicht.“ Auf einmal konnte Bina sich vorstellen, dass sie sich auch so benehmen könnte und welches Gefühl so eine Situation in ihr ausgelöst haben könnte.

Es ist wichtig, zu verstehen, dass Binas Freundin nicht notwendigerweise genau aus dem gleichen Grund so ist, wie sie ist. Das Wichtigste dabei ist, dass man sich überhaupt vorstellen kann, man könnte auch so sein. Das löst sofort Mitgefühl statt Ärger aus. Man versteht, dass es möglich ist, so drauf zu sein und welche inneren Nöte dahinter stecken könnten.

Im nächsten Beispiel beschreibe ich ein paar konkret aufgetauchte Gefühle. Hier soll genügen, dass Bina sich hinterher prima und im Frieden mit der Freundin fühlte.

Sie ging nun hoffnungsvoll in das Gespräch mit der Freundin am nächsten Tag und dachte, dass bestimmt etwas bei der passiert sein würde.

War es aber nicht. Im Gegenteil, die Freundin schien sogar besonders zickig und kompliziert zu sein und zog Bina grad noch tiefer runter in ihrer Stimmung als sonst. Zwei Tage lang war Bina einfach nur enttäuscht. Doch dann lichtete sich ihr Geist auf einmal. Mit einem Mal war ihr sonnenklar, was sie vorher nur als dumpfes Gefühl in der Magengegend gespürt hatte: So wollte und konnte sie kein Geschäft eröffnen. So würde es wahrscheinlich sowieso nie etwas werden. Und so freute sie, Bina, sich auch gar nicht mehr auf das Geschäft.

Diese Gefühle hatte sie sich selbst vorher gar nicht erlaubt, weil sie so okkupiert davon war, sich Gedanken um die ständig neuen Probleme ihrer Freundin zu machen. Als sie mich anrief, sagte sie mir, dass sie seit der Hopp-Sitzung damit abgeschlossen hätte, sich ständig nur den Kopf über die Freundin zu zerbrechen. Irgendwas hätte Klick gemacht und sie hätte nun wieder den inneren Raum, auf sich selbst zu sehen.

Das Ergebnis war, dass sie den beiden Freudinnen klipp und klar sagte, dass sie so nicht weitermachen würde. Sie würde mit der schwierigen Freundin zusammen überhaupt kein Geschäft mehr aufmachen wollen. Lieber wollte sie es ganz lassen. Das führte sehr schnell zu Klarheit bei Freundin Nummer drei, die nicht mit Freundin Nummer zwei (der schwierigen) allein sein wollte, wohl aber gerne mit Nummer eins alleine arbeiten wollte.

Inzwischen steht das Geschäft kurz vor der Eröffnung. Und witzigerweise hat Nummer zwei sich zwar zuerst fürchterlich geärgert und gewütet. Sie kam aber zwei Wochen später wieder an und hatte verwundert festgestellt, dass sie sich erleichtert fühlte, weil sie sich eigentlich überfordert gefühlt hatte mit dem Projekt, Angst gehabt hatte vor der Verantwortung und unbewusst dagegen gekämpft hatte.

Und jetzt darfst du raten, welche Gefühle Nummer eins beim Hoppen in sich gefunden hatte ? Genau diese !

Fazit: Wann immer dir egal was im Außen nicht gefällt, schau in dir selbst nach, wo deine Resonanz dazu ist und heile diese.

  • Variante 1: Frage dich: Womit habe ich das erschaffen ? Wenn du etwas gefunden hast in dir, sage zu dir selbst „Tut mir Leid“ und „Ich liebe dich“. Du heilst nur dich selbst damit. Du manipulierst niemanden, wurschtelst nicht in anderen Energiefeldern rum, sondern du bist ganz bei dir und deiner Resonanz dazu.
  • Variante 2: Stell dir vor, du würdest genau das tun, was die Person tut, mit der du ein Problem hast. Frage dich: „Wenn ich so handeln würde, warum würde ich es tun ? Was wäre mein Beweggrund ?“ Wenn du ihn fühlen kannst, wende wieder „Es tut mir Leid“ und „Ich liebe dich“ an.

Die alten Hawaiianer sehen das so, dass man das auch mit allen Problemen der Welt tun kann. Denn was immer beispielsweise in der Weltpolitik oder Wirtschaft geschieht, es ist irgendwie ein Ausdruck des Gesamtbewusstseins. Wenn das sich ändert, muss sich ganz natürlich auch die Weltpolitik ändern. Denn sie ist nicht getrennt von der Menschheit, sondern Teil von ihr.

Man kann sich daher bei allen Problemen der Welt fragen: „Wo ist meine Resonanz dazu ?“ Und man kann diese mit „Es tut mir Leid“ und „Ich liebe dich“ heilen. Das ist für viele ein herausfordernder Gedanke. Man möchte lieber der einzige Gute in einer schlechten Welt sein. Und es sind auch viele Menschen sicher nicht fähig, selbst zu morden beispielsweise. Das soll es auch nicht heißen. Aber sobald man eine Opferrolle im Leben spielt oder Schuldgefühle wegen irgendwas mit sich herumträgt, begünstigt man schon das Auftreter derartiger Dissonanzen irgendwo in der Welt.

Naja, da könnte man noch viel referieren. Für heute wollte ich nur diese Technik kurz vorstellen.

 

Manfreds Technik

Meine, Bärbels Technik ist die von oben.

Manfreds Technik geht rein über die Herzenergie. Dafür muss man den Grund, warum man sich etwas erschaffen hat, nicht kennen.

Man legt die Hände aufs Herz und spürt ins Herz hinein. Dann sagt man zu sich selbst: „Ich nehme die Schöpfung von mir ganz in mein Herz und ich liebe mich. Ich danke mir, ich verzeihe mir…“ Was immer gerade am Besten passt.

Du kannst auch Folgendes zu dir selbst sagen: „Ich nehme den Teil in mir, der die Erfüllung dieses oder jenes Wunsches verhindert, jetzt ganz an. Ich nehme den Teil in mein Herz und ich danke dem Teil. Ich liebe diesen Teil, ich liebe mich, ich verzeihe mir, es tut mir Leid…“ Wähle wieder aus, was auf deine jeweilige Situation gerade am Besten passt.

Bei dieser Technik kommt es nicht darauf an, zu wissen, was genau es ist, das du da ins Herz nimmst, sondern nur darauf, dass du soviel wie möglich Liebe strömen lässt und darauf vertraust, dass das Universum schon weiß, wie der betreffende Teil heißt oder womit du die Situation unbewusst erschaffen hast. Das reicht.

Im Freundeskreis wenden wir gerne zuerst die Verstandestechnik von mir an und danach die von Manfred. Dann haben wir alle Ebenen integriert und der Prozess geht noch tiefer. Mach es, wie es für dich beim jeweiligen Thema gerade am Besten passt.

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