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Artikel: Friede beginnt in uns selbst

Artikel für das Engelmagazin (Dezember 2019)
Friede beginnt in uns selbst
Von Manfred Mohr

Der Wunsch, der sich vielleicht am häufigsten in den Herzen von uns Menschen regt, ist der nach Frieden in der Welt. Wir alle wünschen uns zutiefst ein friedliches, harmonisches Miteinander, in dem wir mit unseren Liebsten ein glückliches Leben führen können. Und das natürlich ganz besonders in der nun gerade beginnenden Weihnachtszeit.

So mancher mag sich bei solch einem großen und weltumspannenden Thema nun etwas hilflos fragen, was wir als Einzelne denn überhaupt dazu beitragen können, zu diesem riesengroßen Ziel. Mutter Teresa hat aber in diesem Zusammenhang den wunderschönen Satz geprägt:

Wir können keine großen Dinge in unserem Leben vollbringen. Aber wir alle können viele kleine Dinge tun, und das mit ganz viel Liebe.

Wenn jeder von uns in seinem kleinen persönlichen Umfeld beginnt, bei sich selbst und im Umgang mit anderen kleine Schritte in Richtung Frieden, Akzeptanz und Mitgefühl zu gehen, dann werden wir alle zu vielen kleinen Zahnrädern, die ineinander greifen und deren harmonisierende Kraft sich damit potenziert. Und die dann sehr bald auch auf die Menschen unserer Umwelt überspringt und sich so stetig ausbreitet. Jeder von uns kann sein Scherflein dazu beitragen, in unserem direkten Miteinander mit andere für eine Verbesserung zu sorgen, und sei sie noch so klein. Die vielen kleinen Dinge, die Mutter Teresa meinte, werden dann bald zu einer großen wirksamen Bewegung, die unsere neue Zeit sehr stark prägen kann.

Wenn viele Menschen viele kleine Dinge tun, kann etwas Großes und Wundervolles dabei entstehen.

Die gute Nachricht lautet: Wir sind nicht allein. Und wir sind nicht so schwach und hilflos, wie wir vielleicht glauben. In unserem neuen Zeitalter, das für mich mit dem Jahrtausendwechsel 1999 auf 2000 eingesetzt hat, werden wir uns immer mehr bewusst, welche Fähigkeiten und bisher noch unbekannten Kräfte in uns schlummern. Eine wachsende Anzahl von Menschen macht sich nun auf den Weg des Herzens und entdeckt die Kraft der Liebe, um mit ihrer Hilfe positive Veränderungen in unserer Welt bewirken zu können.

In unseren sich vergrößernden Herzen entsteht dabei immer mehr Raum für den anderen Menschen an unserer Seite. Wir entwickeln immer mehr Mitgefühl und beginnen dabei, zu fühlen, was der andere fühlt. Auf ganz natürliche Weise beginnen wir dabei, einen gütigeren und barmherzigeren Umgang mit anderen zu pflegen. Wir fragen uns nämlich plötzlich, und zwar immer mehr:

Wie soll es mir gut gehen, wenn es dem Menschen an meiner Seite schlecht ergeht?

Darum stehen wir nun alle gemeinsam an dieser Schwelle, bei der es vor allem darum geht, bewusster zu werden darüber, wer wir sind und welchen Einfluss wir auf diese Erde nehmen können. Wenn wir die Welt verändern möchten, dann sollten wir dabei an dem vielleicht wichtigsten Ort beginnen, an dem uns dies wahrhaftig möglich ist: Bei uns selbst. Von Mahatma Gandhi stammt dazu der schönen Satz:
Sei selbst die Veränderung, die du auf dieser Welt sehen willst.

Was kann dabei jeder von uns tun? Die wichtigste Veränderung, die wir dabei in uns vornehmen können, ist eine neue und andere Herangehensweise an die Menschen in unserer Umwelt. Wir entscheiden selbst darüber, wie wir mit anderen umzugehen gedenken. Liebevoller und mehr im Herzen zu sein drückt sich in einer Eigenschaft aus, die mancher sogar unterschätzen mag: in wachsender Akzeptanz der Eigenschaften und Besonderheiten des anderen.

Denn die Liebe, die in unseren Herzen zu wachsen beginnt, zeigt sich äußerlich in der immer fortschreitenden Akzeptanz dem anderen Menschen gegenüber. Liebe und Akzeptanz sind untrennbar miteinander verbunden, denn wenn ich einen Menschen liebe, dann nehme ich ihn so an, wie er ist. Dabei ist Akzeptanz vor allem eine Sache des Gefühls, sie findet in unserem Herzen statt. Ich kann zwar sagen, dass ich einen anderen akzeptiere, solange es aber nur bei einem mentalen Lippenbekenntnis bleibt, dann fehlt die Liebe unseres Herzens dabei. Und das Gefühl beim anderen, geliebt und angenommen zu sein, ist letztlich der Ursprung dafür, dass sich die Beziehung zu ihm verbessert und zum Frieden hin entwickelt.

Unter der Mithilfe von Liebe und Akzeptanz wird es uns nun möglich, zwischenmenschliche Probleme, an denen wir uns vielleicht schon jahrelang die Zähne vergeblich ausgebissen haben, auf einfache Weise neu zu betrachten und so aufzulösen. Der andere Mensch spürt meine neue innerliche Verbundenheit mit ihm und handelt anders. Denn Liebe und Akzeptanz vermögen es, dass ich meine Einstellung ihm gegenüber verändert habe. Akzeptanz ist darum so kraftvoll, es verbindet mich mit meinem Gegenüber emotional und wenn ich dann spreche oder handle, berührt es den anderen in viel tieferer Weise. Eckhard Tolle meint sogar:
Wenn wir in vollständiger Akzeptanz leben, mit allem, was ist, dann ist dies das Ende aller Dramen in unserem Leben.

Je mehr die Liebe in uns erwacht, umso mehr möchte unser Herz uns führen. Statt immer nur weiterhin den alten ausgetretenen Pfaden unserer Vorgänger zu folgen, lädt uns die Liebe ein zu geheimnisvollen und wunderbaren inneren Wegen. Diese Wege sind uns noch neu und sicherlich brauchen wir einen gewissen Mut, sie wirklich auch zu gehen. Zum Glück ist das Universum so freundlich und gibt uns aufmunterndes Feedback, indem es uns mit kleinen und größeren Wundern beschenkt und damit eindeutig aufmuntert: Du bist auf dem richtigen Weg! Folge weiter den Impulsen deines Herzens!
In der neuen Zeit stellen wir unsere Liebe immer mehr anderen Menschen zur Verfügung.

Diese Wunder geschehen aus uns selbst. Aus einem jeden von uns. Sie können aber erst geschehen und geschehen immer öfter, wenn wir tatsächlich diese Veränderung der Perspektive vornehmen, und uns immer bewusster unserem Inneren zuwenden und damit der Kraft, die hier schlummert. Und die nur darauf wartet, für uns wirksam werden zu können. Es ist allein unsere Entscheidung.

Die Veränderung, die heute immer stärker wirksam ist, betrifft vor allem die Auflösung unseres alten Bewusstseins, alles nur für uns zu wollen. Heute steht nicht mehr nur das Wohl des Einzelnen, sondern vielmehr das Wohl der ganzen Gemeinschaft im Vordergrund. Unser Gefühl vermittelt uns immer deutlicher, dass wir die kommenden Probleme unserer Welt nur lösen können, wenn wir ein übergeordnetes Bewusstsein entwickeln, in dem klar ist, wir bewohnen zusammen eine gemeinsame Welt. Jeder von uns wird mehr und mehr zum Weltbürger, dem die Probleme anderer nicht mehr egal sein können. Weltweite Herausforderungen wie Klima- oder Umweltschutz betreffen uns alle, unabhängig von Herkunft und Gesinnung. Und Lösungen für diese Welt werden daher in einem ganzheitlichen Zusammenhang stattfinden und gefunden werden, der allen Menschen zu Gute kommt.

Die Liebe lässt die Menschen unseres Planeten immer enger zusammen rücken.

Jeder von uns kann einen kleinen Beitrag dazu leisten. Und viele von uns tun dies sogar bereits. Wir sind nicht mehr allein…