Zurzeit arbeite ich mal wieder als Dozentin. Meine Teilnehmer sind ein unmotivierter Haufen Arbeit suchender, die nicht wirklich suchen, sondern die Zeit in der Maßnahme dazu nutzen, sich gegenseitig leid zu tun und zu jammern.

Ich reiß mir einen raus, um sie zu motivieren, sie bei der Stange zu halten, ihnen das nötige Handwerkszeug mitzugeben, aber ich hab das Gefühl, ich versage total. Dabei verstehe ich mein Handwerk, und so etwas ist mir ehrlich gesagt noch nie passiert. Ich komme so sehr an meine Grenzen, und neulich ist mir der Geduldsfaden einfach gerissen. Dabei sagt mein Schatz immer, ich verfüge nicht über Geduld, sondern über eine Eselsgeduld

Der Job ist demnächst beendet. Das Schulungsunternehmen will mich eigentlich fest anstellen, aber mir ist die Strecke einfach zu weit (80 km einfach), bei dieser Entfernung zahle ich mit einem Angestelltengehalt (in Teilzeit) mehr für Benzin als mir zum Leben bleiben würde. Als Honorarkraft würde ich den Job gerne noch länger machen, aber wie gesagt, die Firma will mich einstellen. Hab ich so noch nicht erlebt, normalerweise arbeiten Schulungsunternehmen eher mit freiberuflichen Dozenten.
Warum kann ich keinen Job finden, der wirklich was für mich ist? In der Nähe halt, mit guter Bezahlung, netten Kollegen und was man sich halt so wünscht. Mein Zweitjob macht auch riesig Spaß, nette Kollegen und Ortsnähe hab ich da, aber er ist megamies bezahlt.
Bin ich selbst unmotiviert? Ich glaube nicht... aber wo zum Geier liegt der Hund begraben?
Es tut mir leid, dass ich mir diese Situation erschaffen habe. Ich liebe mich trotzdem, und ich verzeihe mir.
LG
whis